Zum Meißnertreffen kam der Verlag der Jugendbewegung mit seinen Redakteuren und Autoren, Stapeln von Büchern und Zeitschriften – und zwei alten Schreibmaschinen
„Was ich mir aber am häufigsten denke, ist: Verdammt, verpasst! Dabei war ich ja dort. Auf dem Meißnerlager. Habe mich mit gefühlt hunderten Menschen unterhalten, gegen unsere Abonnenten Boule gespielt, auf Frauen beim Armdrücken gewettet, Diskussionsrunden gestriffen, Momente mit der Schreibmaschine eingefangen, beim Backesfest auf der Bühne gesungen, Fotlers russischen Liedern gelauscht und und und … Ich möchte nichts davon missen und hätte mich trotzdem gerne dreigeteilt, um die Vielzahl an Möglichkeiten mit noch mehr Augen und Ohren wahrzunehmen.
Da ich auf keinem vorhergehenden Meißner war, kann ich mir schwer erlauben, Vergleiche zu ziehen. Ich muss einfach sagen, wie ich es fand. Erstaunlich geerdet in meinen Augen. Ich hatte ein größeres Kostümfest erwartet. Zum Glück wurden ich und meine, nennen wir sie „bündischen Selbstzweifel“ recht gründlich verworfen. Das Lager war in meinen Augen bunt, vielfältig, mit angenehmer Atmosphäre. An alle Pöbler: Sapperlot nochmal, natürlich war es eben auch nur ein Jubiläum mit weniger flammenden als demütigen Reden. Wie soll das auch funktionieren? Der fünf Jahre geplante und verordnete neue Aufbruch der Jugend? Wenigstens hat sich die Szene zu diesem Meißner zwei Themen gestellt, die man sonst gerne übersehen hat: Dem Ausschluss von klar völkischen Deutschtümlern und dem sexuellen Missbrauch von Minderjährigen.“