Liebe Freunde,

es ist eine besondere Freude, beim 100-jährigen Meißnerjubiläum zu Euch zu sprechen. Es ist schön, dass wir dieses Jubiläum, anders als die vorhergehenden, mit Gruppen aus dem ganzen Deutschland feiern können. Herzlich willkommen den Teilnehmern aus Brandenburg  und dem früheren Ost-Berlin, aus Mecklenburg-Vorpommern, aus Sachsen-Anhalt, aus Sachsen, aus Thüringen. Ich spreche als einer von Euch. Viele von Euch kennen mich und ich kenne viele von Euch.

Als Pfadfinder habe ich viele Jahre leben dürfen, habe in intensiven Erlebnissen in jungen, mittleren und späteren Jahren erfahren, welche gestalterischen Kräfte von jungen Leuten ausgehen können, die in ihrer Art und durch ihre Art zu leben Sinn und Gemeinschaft erfahren.  Diese Art zu leben, die sich z. B. hier auf dem Meißner zeigt, entspricht oft nicht dem sogenannten „main stream“. Ob sie anderen gefällt, ist aber egal, sie muss Euch gefallen und für Euch und andere richtig sein, Euch zusammenführen und zusammenhalten.

Ich jedenfalls habe in dieser Art zu leben Freunde gewonnen und vielfach profitiert. Vieles, was ich erlebt habe, hatte und hat Einfluss auf mein gesamtes Leben. Noch einmal, ich bin einer von Euch. Daran ändert auch nichts, dass ich in meiner beruflichen Laufbahn wichtige Ämter in unserem Staat, präzise in der Bundeswehr, bekleidet habe. Dies könnte auch nur dann sein, wenn ein Leben in einem Bund einen Rückzug aus der Gesellschaft bedeuten würde oder wenn es einen Gegensatz gäbe zwischen dem Leben und dem Erleben in einem Bund und der Übernahme von Verantwortung in unserem Staat und in unserer Gesellschaft. Ich sehe das nicht, es darf Euch ja nicht um einen Rückzug aus der Gesellschaft gehen, sondern um das Wirken aus Eurer Gemeinschaft in die Gesellschaft.

Eure Ideen, Eure Erklärung zum Meißner 2013 haben nur dann einen tiefen Sinn, wenn sie offensiv nach außen getragen werden, wenn Ihr damit Anhänger findet, wenn Ihr Eure Haltung nicht nur in Euren Gruppen lebt, sondern in allen Aufgaben, die Ihr wahrzunehmen habt, in der Schule, im Beruf, in Ämtern, in die Ihr gewählt werdet. Es muss klar sein, dass Fahrt und Lager, Freundschaft, die aus dem gemeinsamen Erleben kommt, dass das Erleben fremder Kulturen, das Bestehen von Abenteuern, das frühe Erleben von Verantwortung, die Zusammenarbeit, oder besser, das Zusammenleben in einer Gruppe nicht ein schöner aber letztlich nur wenige Menschen betreffender und damit weitgehend nutzloser Selbstzweck sind, sondern dass der Aufbruch der Jugend oder eines Teils der Jugend darauf abzielt, unsere eigene Umgebung, unser Land und die Welt zu einem besseren Platz zu machen.

Die Meißnerformel und Eure Erklärung 2013

Die Freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Diese Formel habt Ihr in den letzten Monaten immer wieder gehört und gelesen. Für 2013 habt Ihr sie, wie sich das nach 100 Jahren gehört, neu interpretiert. Aus der Vielzahl der Möglichkeiten der Ablenkungen und Versuchungen das Wesentliche finden, selbstbestimmt, verantwortlich und wahrhaftig zu leben und die Schöpfung zu achten, dies wollt Ihr als beständigen Kompass für Euer Leben nutzen. Dabei müsst Ihr berücksichtigen, dass die Jugendbewegung in den letzten 100 Jahren keine Kette ununterbrochener Erfolge gewesen ist. Die manchmal gehörte Vermutung, es gäbe sie nicht mehr, widerlegt Ihr allerdings eindrucksvoll.

Viele der Jugendlichen, die 1913 auf dem Meißner aufbegehrend zusammenkamen, starben als begeisterte Freiwillige ein Jahr später auf dem Schlachtfeld von Langemark. Nach 1933 wurden auch die Bünde von der Hitlerjugend vereinnahmt und haben sich z. T. willig vereinnahmen lassen. Glücklicherweise gibt es viele Ausnahmen, die Studentinnen und Studenten der Weißen Rose, dem bündischen Leben nahestehend, oder Robert Oelbermann, verhaftet und im Konzentrationslager gestorben, stehen dafür. Glücklicherweise war die prägende Kraft der Jugendbewegung immerhin stark genug, dass es Kontakte, Briefe, Treffen auch in der Kriegszeit gegeben hat, und Überlebende den bündischen Gedanken nach dem Krieg neu beleben und entfalten konnten.

Die Jugendbünde, die Jugendbewegung in der Bundesrepublik Deutschland haben für die Öffentlichkeit nie eine große Breitenwirkung entfalten können und bündisches Leben in der DDR war ohnehin nur heimlich möglich. Die Vielzahl der Bünde erschwert es, sie wahrzunehmen. Ein politischer Faktor sind die Bünde nicht, eine gesellschaftliche Rolle spielen sie kaum. Dies muss Euch nicht beunruhigen, weil davon die Wirkung Eurer Arbeit und Eures Lebens nicht abhängt.

Unsere Lebenswelt

Als Junge ist mir das Leben in der kleinen Gruppe, damals der Sippe Jaguar in Mühlacker, als der Inbegriff von Freiheit erschienen und ich glaube, dass dies in guten Gruppen noch heute so ist. Als junger Mensch selbst Einfluss zu nehmen, auf das, was in der Gruppe geschah, am Wochenende ohne großes Programm unterwegs zu sein, den Rucksack zu nehmen und die Natur zu entdecken, keine Angst zu haben vor Regen oder Kälte, viele Kilometer zu Fuß oder auf dem Fahrrad unterwegs zu sein, im Zelt oder auf einer Hütte zu übernachten, selbst kochen und Dinge zu essen, über die man sich zu Hause ganz sicher beschwert hätte, am Morgen noch nicht wissen, wo man am Abend übernachtet, das war für mich der Inbegriff von Freiheit. Ähnliches habe ich später immer wieder erlebt und noch heute zieht es mich immer wieder auf ähnliche Weise hinaus. Im Morgenkreis bei einem Lager in Südfrankreich zeigten mir die jungen Leute einer Sippe eine Burg weit am Horizont. Da wollten sie hin, Unbekanntes entdecken, etwas erleben. Und sie machten sich auf den Weg in Richtung des Horizonts, übernachteten in der Burgruine, kamen erst Tage später zurück. Es mag sich viel verändert haben, und manches, was wir früher machen konnten, heute so nicht mehr möglich sein, so gilt solche Freiheit in einem guten Gruppenleben damals wie heute.

Die Welt der Kohten ist unsere Lebenswelt, das Leben in der Natur gehört dazu. Die stillen Pfade, die Seen, die Höhen abseits der Touristenströme, es gibt sie noch und wir suchen sie. Wie zu Beginn der Jugendbewegung gehören auch Singen und Musik dazu, viele Treffen, der Hamburger Singewettstreit oder das Treffen auf dem Trifels weisen das aus und ganz bestimmt auch Euer Treffen auf dem Meißner. Bund ist allerdings das Gegenteil von Masse, auf Masse kommt es nicht an, sondern auf einzelne Menschen. Unsere Gruppen sind überschaubar. Jede, Jeder ist wichtig, unverzichtbar für das Geschehen. So leben wir zusammen, selbstbestimmt und immer wieder in einer eigenen Welt, unserer Lebenswelt, mit eigenen Regeln und Ritualen. In den Bünden lernen wir, ohne groß darüber zu reden, die Werte der Selbstbestimmung, der gemeinsamen Verantwortung, der Wahrhaftigkeit, der Achtung vor der Schöpfung in dem, was wir sagen und in dem, was wir tun, zu leben.

Unsere Lebenswelt und die Welt

Diese eigene Welt gibt es als geschützten Raum mitten in der ganz normalen Welt und es ist wichtig, dass es diesen Raum gibt. Es ist schwieriger geworden, ihn zu bewahren. Ganztagsunterricht, verkürzte Wege zu Abschlüssen, ein enges Bildungsverständnis können die Räume einengen. Unsere Welt ist nicht durch Verbote bedroht, sondern durch solche Entwicklungen. Wir müssen uns also anstrengen, diese Räume zu bewahren. Allerdings, es hilft nichts,  jeder von uns muss sich in beiden Welten bewähren, in beiden Welten leben. Es geht ja in unserem Leben nicht in erster Linie darum, Erlebnisse zu schaffen, an die man sich in späteren Zeiten als älterer Mensch nostalgisch erinnern kann. Ein geschützter Raum kann nicht für alle Zeit so bleiben, das Leben bricht sich mit Macht seine Bahn, die Grenzen müssen sich öffnen.

Klar ist, jedenfalls für mich, dass aus den Bünden Persönlichkeiten herauswachsen sollten, die in der Lage und willens sind, die erlebten Werte in den Alltag, in ihr normales Leben zu übertragen. Die Stärke, die man in einer Gruppe gewonnen hat, die langjährigen Freundschaften, die im tiefen Erleben entstanden sind, geben Stärkung beim Bemühen das zu tun. Verantwortlich zu leben weist schon frühzeitig über die eigene Gruppe, den eigenen Bund hinaus, weist in die zuweilen unbequeme Welt, weist an Mitmenschen, die dem eigenen Bund nicht angehören, weist in unsere Kommune, weist in unser Land, weist in die Welt.

Verantwortung wahrzunehmen auf der Grundlage eines genial einfachen Wertesystems und einer genauso genialen Methode der Umsetzung in der kleinen Gruppe und der engen Umgebung, im eigenen Bund und im eigenen Land, in Europa und in der Welt. Unsere Lebenswelt bietet einen geschützten Raum, aber sie öffnet sich, was wir tun und leben, weist über den eigenen Bund hinaus, weist uns an alle Menschen, weist uns in und an die Welt

Freiheit in Verantwortung, darum ging es, darum geht es

Die deutsche Einheit hat meinem Leben nach 1990 eine neue Wendung gegeben. 1990 oder 1991 habe ich einen Pfarrer kennengelernt, der in seiner Umgebung in der Wende eine wichtige Rolle gespielt hat. Er war Moderator am „Runden Tisch”, hatte einen persönlichen Anteil am guten friedlichen Ausgang der Revolution, wirkte beruhigend und mäßigend auf das Geschehen ein. Als die Mauer geschlossen wurde, war er auf einer Auslandsreise, kehrte freiwillig in die DDR zurück, weil er dort gebraucht wurde. Nun arbeitete er, hoch respektiert, weit über seinen kirchlichen Auftrag hinaus, an der Gestaltung der Einheit mit. Er hat mir erzählt von pfadfinderischem Leben in der DDR, nicht offiziell, sondern im Untergrund, von Wanderungen und Fahrten, von Baden in Seen, von Gebeten und Diskussionen, er war fest davon überzeugt, dass diese Erfahrungen für sein ganzes späteres Leben von grundlegender Bedeutung waren. Bündisches Leben, Pfadfinderleben entstand nach der Vereinigung auch im Osten unseres Landes, mancherorts mit der Hilfe von Menschen, die sich ihre Ideale in der Zeit des Verbots bewahrt hatten.

Vor einigen Monaten hatten die Altpfadfinder eine Veranstaltung mit Horst Köhler und Norbert Blüm. Es war schon beeindruckend, wie beide von ihrem Pfadfinderleben erzählt haben und wie es sie geprägt hat. Freiheit, auch die in der Meißnererklärung angesprochene, ist kein Selbstzweck. Unsere demokratische Ordnung ist sicher nicht ohne Schwächen und nicht nur auf die gestaltende Kraft der gewählten Politiker angewiesen, sondern auch auf die freiwillige Mitarbeit und Leistungsbereitschaft aller Bürger. Freiheit ist ja nicht nur die Freiheit von Gängelung, die Freiheit zu reisen und sich zu versammeln, oder die Freiheit, seine Persönlichkeit zu entfalten. Freiheit muss auch gestaltet werden. Es ist ja doch auch die Freiheit zum Engagement, von der wir reden, die Freiheit zur Bindung und zur Mitarbeit in ihren ganz verschiedenen Ausprägungen. Klar scheint mir, dass Freiheit nicht mit Leere und Inhaltslosigkeit verwechselt werden darf. Wo Leere herrscht, verliert Freiheit ihren Sinn. Freiheit für alle bedarf der Solidarität und der Achtung der Menschenwürde für alle. Dies schließt natürlich alle Menschen ein, die Achtung der Menschenwürde darf nicht von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Stand eines Menschen abhängen. Kurz gefasst, Freiheit im umfassenden Sinn kann nur in Verantwortung ausgeübt werden.

Verantwortung auszuüben schließt die Gestaltung des eigenen Lebens genauso ein, wie die Sorge um das Gemeinwohl. Verantwortung wahrzunehmen hört an unseren Grenzen nicht auf. Bündische wissen um diese Zusammenhänge. Sie haben die Welt gesehen, sie haben keine Angst vor fremden Kulturen, sie achten sie. Jede Art von Extremismus oder Ausländerfeindlichkeit sind mit unserem bündischen Leben unvereinbar. Die Sicherung und die Gestaltung der Freiheit erfordern persönliche Beiträge. Zum verantwortlichen Handeln gehört die Bereitschaft zu handeln und für dieses Handeln und seine Folgen einzustehen. Das Wahrnehmen von Verantwortung auf der Basis eines soliden Wertesystems einzuüben, darum geht es nach meiner Auffassung letztlich.

Junge Leute hören ungern lange Vorträge. Sie lernen durch das, was sie tun. Inhalte muss man in ihre Sprache übersetzen und dafür Sorge tragen, dass das, was gesagt wird, und das, was getan wird, in Übereinstimmung stehen. Wir sind zu Hause zu Hause. Die Wochenenden in der engen Umgebung gehören dazu, die Haiks in die umliegenden Wälder gehören dazu. Aber auch die Mitarbeit in der Kommune und der Kirchengemeinde gehören dazu. Wir sind in unserem Bund zu Hause und in unserem Land zu Hause. Wir wollen einen Beitrag zu seiner gedeihlichen Entwicklung leisten. Erfahrung von Menschenwürde, Achtung der Menschenwürde und weltweites Eintreten dafür, dafür stehen wir. Was in der großen Politik schwierig ist, kann im kleinen Rahmen gelingen. Die Jugendbewegung ist durch Aufbruch gekennzeichnet, dies kann man durchaus wörtlich nehmen. Namen wie tusk oder Fritz Riebold und viele andere stehen dafür. Wir alle sind über den Bund und unser Land hinaus in der Welt zu Hause.

Wer die Dimension des Zusammenlebens junger Menschen verschiedener Nationen als sinnhaft und befriedigend erlebt hat, wer sich lernend mit verschiedenen Kulturen befasst hat, der ist nicht nur gefeit gegen Extremismus, sondern wird auch lernen, welche Regeln im demokratischen Staat gelten und auch gelten müssen, seine Meinung zu vertreten. Wer, wie so viele von uns, die eigenen Grenzen verlassen hat, wer mit Menschen, die die gleichen Ideale teilen aus der ganzen Welt zusammengekommen ist, wer es gelernt hat, Fahrt und Abenteuer zu suchen und in der Welt zu Hause zu sein, der wird keine Angst vor den Fremden im eigenen Land haben. Wir alle haben erfahren dürfen, dass persönliches Engagement, wertbezogenes Engagement sich lohnt, kein Opfergang ist, dass Sinn und Gemeinschaft die Belohnung für Engagement ist, Sinn und Gemeinschaft, die auch einmal durch persönliche Tiefen tragen können. Wer in dieser Gemeinschaft von diesem Sinn erfasst ist, weiß, in welcher Tiefe solches Leben die ganze Person erfassen kann.

Bewahren und Veränderung

Wir leben in unserer Zeit und was wir tun, muss sich in unserer Zeit bewähren. Wir können ihr nicht dauerhaft auf eine Insel entkommen oder eine eigene Gegenwelt schaffen. Unser bündisches Leben weist in die Welt, nicht aus der Welt. Um einen bedingungslosen Kurs der Anpassung kann es allerdings ebenfalls nicht gehen. Dem Zeitgeist ist wenig von dem bekannt, was den Geist unseres Lebens ausmacht, nichts von den verschiedenen Regeln und Ritualen, von dem besonderen Verhältnis zu Erleben und Abenteuer, von der besonderen kameradschaftlichen Bindung, von den Lebensbedingungen auf einer großen Fahrt. Auch die meisten für die Jugend verantwortlichen Politiker wissen davon wenig. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen, diese Besonderheiten deshalb zu verleugnen, zu verdrängen, herabwürdigen zu lassen. Sie weisen uns  auf die Werte, die unserem Zusammenleben zugrunde liegen. Sie sind gut, weil sie erleichtern zu begreifen, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Sie helfen, als unabhängige selbstbewusste Persönlichkeiten lebenstüchtig zu werden. Es entspricht sicher nicht dem Zeitgeist, Zusammenleben in der Gemeinschaft unter Zurückstellung eigener Interessen zu pflegen, es entspricht sicher nicht dem Zeitgeist, den Lohn für ehrenamtliches Engagement nicht in Geld zu messen sondern am Ziel, am Nutzen für andere. Es entspricht sicher nicht dem Zeitgeist, über oberflächliche Verbindungen hinaus, Freundschaften zu pflegen, die nicht am Biertisch sondern in der gemeinsamen Bewährung, im gemeinsamen Erlebnis gründen. Hier dürfen wir nicht dem Zeitgeist folgen, diese Dinge sind unverzichtbar, wir bringen sie als unseren eigenen Beitrag in die Gemeinschaft ein, dies ist etwas völlig anderes, als sich von der Gemeinschaft in eine eigene künstliche Welt zu entfernen.

Wie die Welt, müssen sich auch die Bünde ständig verändern. Manchmal verursacht dies Schmerzen. Die Integration demokratischer Verfahren in unsere Bünde, möglicherweise gibt es da an der einen oder anderen Stelle noch Handlungsbedarf, die altersgemäße Beteiligung aller am Geschick ihrer Gruppe, neue soziale Netzwerke, die Globalisierung, nichts geht an uns vorbei oder darf an uns vorbei gehen. Die geniale Übersetzung eines vor 100 Jahren auf dem hohen Meißner entstandenen Wertesystems in bündisches Leben darf uns nicht vergessen lassen, dass wir immer wieder herausgefordert sind, grundsätzliche Werte in die Sprache unserer Zeit zu übersetzen und dass es uns aufgegeben ist, immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen. Nur wenn dies gelingt, können wir bestehen, aber auch nur dann haben wir das Recht zu bestehen. Es geht um unsere Bünde, aber in diesen Bünden geht es um Leben, um Zusammenleben in einer Welt im Frieden und im Respekt.

Also, lebt die Ideale der Meißnererklärung, sucht das Abenteuer, pflegt Eure Freundschaft und Verbundenheit, habt Respekt vor der Schöpfung und bewahrt sie, lebt in Freiheit, Selbstbestimmung und Verantwortung, öffnet Eure Lebenswelt, geht hinaus und macht die Welt zu einem besseren Platz.
Ich danke Euch.