Meißner, Meißner, und was machen wir? Wir wollten irgendwie aktiv gestalten, und keine Foto-Präsentation unserer Fahrten machen… hm… ein Lagercafe! Da flogen die Gedanken schnell hin und her und wir waren alle voll Begeisterung. Sowas hatten wir noch nie gemacht! So wanderte dann alles Gerümpel aus Wohnung und Keller ins Auto, dass das Cafe Spunk schließlich fast aus wie ein niedliches Puppenhaus, überladen mit Details und Spitzendeckchen …

Der Weg zum „Puppenhaus“ war  für uns als Bund schon schön, wir werkelten da so rum, eine baute Regale, die andere Wegweiser, die Jüngeren ein Podest für den Apfelsaftkanister, die Ghetto-Tonne wurde ausgebrannt, wir hatten ein tolles gemeinsames Projekt!

Irgendwann, als der Großteil von uns dann  auf der Wanderung des Forums Mitte war, und nur der Vortrupp am Cafe rumbaute, krachten die Abspanner und die Seitenstangen der Hochjurte (wegen ungünstiger Windlage). Wie aus dem Nichts standen dann aber schnell an jeder gekrachten Stange mindestens drei Helfer, und wie wir irgendwie in Windeseile die Stangen austauschten und auch das Mittelgestänge noch absägten und überhaupt, weiß ich gar nicht mehr – wie das alles innerhalb von 20 Minuten so schnell passieren konnte.

Dieses, auf einem Großlager vielleicht eher peinliche Ereignis, zeigte mir irgendwie, dass  wir uns hier auf so einem großen Klassentreffen oder einem Festival mit lauter Bekannten befanden. Das war der Geist, den ich so neben all dem Kaffeekochen vom Meißnerlager mitbekommen habe, es war wie ein großes Klassentreffen. Und im Cafe Spunk der große Kaffeklatsch.

Es summte und brummte an allen Strohballtischen und an dem Ghetto-Tonnen-Stehtisch, da wurde geplaudert und gelacht, Geschirr zerdeppert, Kuchen aus dem Ghetto-Tonnen-Ofen verschlungen und vorallem Kaffe gepichelt. Da jede von uns ihre Kaffeekoch-Schicht hatte, und wir vor dem Cafe Spunk nicht alle große Kaffeetanten waren, hatten wir so unseren Spaß daran, was da so manchmal über die Biertisch-Theke wanderte. Vom besten Cafe auf dem Lager (ohja!) bis zum „Geheimgetränk“ war wohl alles dabei.

Frauenbizeps…

Unsere Begeisterung für unsere Cafe-Idee hatte noch andere Blüten in unsere Köpfe gebracht: Frauenbizeps! Wir küren die stärkste Frau des Lagers! Das war ein Spaß. Männer hatten solange keine Zutritt in unserem Cafe. Aber wie schön, dass sich nicht alle daran hielten und unter großem Gelächter wieder nach draußen gejagt werden konnten! Die Herren konnten außerdem Wetteinsätze abgeben, ich muss aber sagen, dass ich von Wetteinsätzzen wie 2 Cent oder einem Organspendeausweis jetzt nicht sonderlich beeindruckt war. Unter viel Gejohle und Gelächter siegten schließlich Schrimmi (Laninger) bei den über 16-jährigen und Rudi (Solveigh) bei den Jüngeren.

Das wird bestimmt nicht der letzte Frauenbizeps gewesen sein!

… und Heckenkapellenkonzert

Ein anderer ganz Höhepunkt des Lagers war, neben all dem Kaffeekränzchen und den Singerunden in diversen Lagerspelunken, aber noch unser Heckenkapellenkonzert.

Nach dem Festakt, während sich alle noch in der „Sortier-äh,-wie-verdaue-ich-den-Festakt-und-was- esse-ich-jetzt-Phase“  befanden, sammelten wir uns und freuten uns über jedes Gesicht, dass sich einfand. Nach dem Festakt dachten wir ehrlich gesagt, dass es eher eine kleine Runde würde. Von wegen!

Auf dem Meißner ein Konzert zu spielen war wunderschön. Vielleicht wegen dem ganz speziellen Publikum? Als ich die Ansage zur „Frau an der Schot“ machte, unserem Lied zum Karibiktörn mit der Falado, und die ganze Crew in der Jurte da genau wusste, um welches Schiff es ging, und auch um all die tollen  Dinge, die man mit diesem schönen Schiff  (oh Neptun, habe sie selig) erleben konnte, war das etwas sehr besonderes für uns.

Von diesem Konzert gibt es keine Fotos oder sonstige Mitschnitte, und das ist ja auch manchmal gut so, da  mit dem Herzen aufgenommene und festgehaltene Momente manchmal besonders in Erinnerung bleiben – falls aber doch wer heimlich(?) geknipst hat, da würdes wir uns natürlich freuen.

Spunk?

Das Wort „Spunk“ kommt von Pippi Langstrumpf, und sie macht sich auf die Suche und sucht, was es sein könnte. Wir haben unseren Meißnerspunk auf jedenfall bei uns im Cafe gefunden, was immer es dann genau für jede auch sein mag. Und auf jeden Fall dank all unseren zauberhaften Cafe-Gästen! Danke!

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